Orts-, Regional- und Landesplanung
Blick auf das Bauingenieurgebäude © Oana Popa-Costea

Fachgebiet Orts-, Regional- und Landesplanung

Unser Lehrangebot

Das Fachgebiet Orts-, Regional- und Landesplanung des Instituts für Stadt- und Regionalplanung befasst sich mit den formellen und informellen Instrumenten der räumlichen Gesamtplanung unter Einbeziehung auch europäischer Fragestellungen und Anforderungen. Es geht um die planerische Steuerung baulicher und sonstiger Nutzungen im Raum, mithin um Entscheidungen der zuständigen Planungsträger, welche Flächen etwa für die Wohnbebauung, für gewerbliche Nutzungen oder für den Freiraumschutz bzw. die Erholung im Freiraum gesichert werden sollen.

Im Zentrum von Forschung und Lehre stehen die räumlichen Gesamt- und Fachplanungen mit den zu ihrer Aufstellung, Änderung, Ergänzung oder Aufhebung erforderlichen Planverfahren. Diese müssen den vielfältigen und komplexen Anforderungen des Planungs-, Bau-, Umwelt- sowie des allgemeinen Verwaltungsrechts gerecht werden.

Der Betrachtungsmaßstab schließt dabei die Gemeinden und deren Verflechtungsbereiche, ebenso wie Regionen und ganze Bundesländer mit ein. Der planungsbezogene Konkretisierungsgrad reicht daher zwangsläufig von der örtlichen bis zur regional- und landesplanerischen Ebene und kommt durch die auf diesen Planungsstufen üblicherweise verwendeten Maßstäbe (1:1.000 bis 1: 5 Mio.) zum Ausdruck.

Zu den formellen Planungsinstrumenten gehören die Raumordnungs- und Bauleitpläne, die baulandschaffenden sonstigen Satzungen sowie auch die sektoralen Fachplanungen (Bundes- und Landesraumordnungspläne, Flächennutzungs- und Bebauungspläne, Innen- und Außenbereichssatzungen sowie sektorale Fachplanungen).

Als informelle Instrumente sind auf der raumordnerischen Ebene vor allem Leitbilder der Raumordnung, Regionalkonferenzen, Städtenetze, aber auch Modellvorhaben der Raumordnung sowie die projektorientierte Regionalentwicklung anzuführen, auf örtlicher Ebene sind es in erster Linie Master- oder Rahmenpläne, Stadtteil- und Stadtentwicklungsplanungen sowie sonstige Pläne und Konzepte, wie Mobilitätskonzepte, Generalverkehrspläne, aber auch Einzelhandels- oder Grünvernetzungskonzepte sowie in letzter Zeit Klimaschutz- und Energiekonzepte, die hier Erwähnung finden müssen.

Neben der räumlichen Gesamtplanung werden auch die Ziele, Inhalte und Methoden der Fachplanungen auf den verschiedenen Ebenen der räumlichen Planung betrachtet. Dies umfasst z.B. die Bereiche Abfall, Bergbau, Bodenschutz, Denkmalschutz, Energie, Forst, Immissionsschutz, Landwirtschaft, Naturschutz, Verkehr, Verteidigung und Wasserwirtschaft mit ihren raumbezogenen Planungen.  Ein besonders wichtiger Aspekt besteht dabei in der Integration der fachplanerischen Inhalte in die räumliche Gesamtplanung.

Das Fachgebiet wurde seid 12.2004 bis 09.2023 von Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Stephan Mitschang geleitet. Ab Oktober 2023 hat das Fachgebiet Prof. Dr. Ing. Swantje Grotheer als Leitung.

Das Lehrangebot spiegelt die fachlichen Schwerpunkte des Fachgebietes wider. Im Bachelorstudiengang der ‚Stadt- und Regionalplanung‘ werden die Vorlesungen ‚Regionalplanung und Regionalentwicklung‘ und ‚Umweltbelange in der Bauleitplanung I‘ sowie ein Seminar, das sich mit den ‚Infrastrukturen in der Bauleitplanung‘ auseinandersetzt, angeboten.

Im Master des Studiengangs Stadt- und Regionalplanung werden Veranstaltungen im Schwerpunkt III ‚Raumplanung, Recht und Verwaltung‘, angeboten. Insbesondere ist das Fachgebiet für das entsprechende Kernmodul in diesem Schwerpunkt zuständig. Hierbei werden vor allem Themen rund um die örtliche und überörtliche Gesamtplanung sowie zu umwelt- und verwaltungsrechtlichen Fragen der räumlichen Planung erörtert. 

Die Projektlehre sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudiengang Stadt- und Regionalplanung verstärkt und konkretisiert das fachliche Profil des Fachgebietes und widmet sich unter Bezugnahme praktischer Fragestellungen aktuellen Thematiken der räumlichen Gesamt- und Fachplanung.